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Assistenzsysteme im Test



18.11.2010, Neu entwickelte "Assistenzsysteme" sollen Auffahr- und Fussgängerkollisionen verhindern. Der TCS macht darauf aufmerksam, dass die Verantwortung für das rechtzeitige Abbremsen nach wie vor beim Fahrer liegt. Ein TCS-Test zeigt auch Grenzen der neuen Technik auf.

Modernste Technik macht es möglich: Mit Hilfe eines Radar- oder Infrarotsystems, welches den Raum vor dem Fahrzeug bis auf eine Distanz 120 m "abtastet" und somit vorausfahrende Fahrzeuge erkennt, regelt ein adaptiver Tempomat (ACC) den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug selbstständig. Wird der Mindestabstand unterschritten, verzögert das Fahrzeug durch Eingreifen in die Motorelektronik und leitet - wenn nötig - eine Bremsung ein.

ACC-Systeme sind so ausgelegt, dass sie das Fahrzeug nur moderat abbremsen. Für stärkere Verzögerungen muss der Fahrer selber eingreifen. Wird der Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug wieder grösser, beschleunigt das Fahrzeug wieder bis zur eingestellten Geschwindigkeit. Die Systeme funktionieren ab einer Geschwindigkeit von ca. 30 km/h und reagieren nicht auf stehende Hindernisse.

Kollisionswarner mit Notbremsfunktion
Die logische Weiterentwicklung des ACC ist der Kollisionswarner mit Notbremsfunktion. Im Unterschied zum ACC erkennt dieses System stehende Objekte, es wird bereits bei einer Geschwindigekit unter 30 km/h aktiviert, und erreicht bei Bedarf stärkere Verzögerungswerte.

Honda Accord mit CMBS
Bei Honda heisst der Kollisionswarner mit Notbremsfunktion CMBS (Collision Mitigation Brake System). Dabei wird das ACC mit dem elektronischen Gurtstraffer kombiniert. Das System funktioniert auch bei stehenden Hindernissen ab 15 km/h und bei deaktiviertem ACC. Erkennt das CMBS ein Hindernis auf der eigenen Fahrspur, wird die verbleibende Zeit bis zur Kollision berechnet: - Bei weniger als 3 Sekunden wird ein akustisches und optisches Warnsignal ausgelöst. - Bei weniger als 2 Sekunden wird zusätzlich der Gurtstraffer des Fahrersitzes mehrmals betätigt um den Fahrer aus einem eventuellen Sekundanschlaf zu wecken und das Fahrzeug wird mit 0.25 g abgebremst. Das Bremssystem wird für eine Notbremsung vorbereitet. - Beträgt die Zeit weniger als 1 Sekunde, werden zusätzlich die Gurtstraffer der beiden Vordersitze dauerhaft betätigt und das Fahrzeug mit 0.6 g abgebremst. Betätigt der Fahrer daraufhin die Bremse, wird dies als Notbremsung interpretiert und der Bremsassistent aktiviert.

Bei Geschwindigkeiten unter 15 km/h wird das System deaktiviert. Daher sind Verzögerungen bis zum Stillstand nicht möglich.

Volvo S60 mit Notbremsfunktion für Fahrzeuge und Fussgänger
Volvo kombiniert das Radarsystem des ACC mit einer optischen Kamera, welche untertags die Erkennung von Fussgängern ermöglicht. Das System arbeitet bereits ab einer Geschwindigkeit von 4 km/h. Falls ein Auffahrunfall oder eine Kollision mit einem Fussgänger droht, wird der Fahrer optisch und akustisch gewarnt. Reagiert dieser nicht, wird automatisch eine Notbremsung ausgelöst.

Als Innovation gilt die Erkennung von Fussgängern am Tag bis 35 km/h. Über die Kamera werden die Fussgänger im näheren vorderen Umfeld des Fahrzeuges erfasst und deren Laufrichtung ermittelt. Beabsichtigt ein Fussgänger, die Fahrbahn zu überqueren, wird dies erkannt und mittels optischer und akustischer Warnung dem Fahrer mitgeteilt. Reagiert dieser nicht, wird vor einer Kollision eine Notbremsung eingeleitet um diese zu verhindern oder abzuschwächen.

Praxisversuche und Fazit
Das TCS-Testteam führte mit beiden Fahrzeugen Praxisversuche durch. Zu diesem Zweck wurden flexible Hindernisse aufgestellt, welche eine stehende Fahrzeugkolonne simulieren. Die Testfahrzeuge fuhren mit 25 km/h - ohne Betätigung der Bremse - auf die Hindernisse auf. Beide Systeme funktionierten wie oben beschrieben und zeigten folgendes Verhalten: - Beim Honda Accord zeigte sich, dass die eingeleitete Notbremsung nicht ganz ausreichen würde, um eine Kollision zu verhindern, da das System nur bis zu 20 km/h arbeitet. Die Geschwindigkeit wurde aber stark reduziert. Die akustischen und optischen Warnungen vor dem Aufprall waren sehr deutlich und das Straffen des Gurtes vernehmlich spürbar. - Der Volvo S60 verzögerte vor dem Hindernis bis zum Stillstand. Die akustischen und optischen Warnungen waren sehr deutlich und wurden etwas früh ausgelöst.

Das System des Honda Accord funktioniert gut. Der Praxistest während der Wintermonate hat sich jedoch gezeigt, dass bei starkem Schneetreiben die Funktion des Radars eingeschränkt ist. Dies wird dem Fahrer über einen Warnhinweis angezeigt. Zudem wurde von den Testfahrern teilweise die zurückhaltende Beschleunigung beim Überholen auf der Autobahn bemängelt.

Auch das System des Volvo S60 vermag zu überzeugen. Die Testfahrer lobten insbesondere die harmonischen Brems- und Beschleunigungseingriffe. Jedoch werden bei zügiger Fahrweise auf kurvigen Strecken die Kollisionswarnungen etwas früh ausgelöst.


Medienkontakt:
Stephan Müller Mediensprecher TCS T.: 031 380 11 44 M.: 079 302 16 36 E.: smueller@tcs.ch

Herbert Meier Projektleiter Fahrzeugtest T.: 041 267 18 23 E.: hmeier@tcs.ch



Über Touring Club Suisse (TCS):

Seit seiner Gründung 1896 in Genf steht der Touring Club Schweiz im Dienst der Schweizer Bevölkerung. Er engagiert sich für Sicherheit, Nachhaltigkeit und Selbstbestimmung in der persönlichen Mobilität, politisch wie auch gesellschaftlich. Mit 1900 Mitarbeitenden und 23 regionalen Sektionen bietet der grösste Mobilitätsclub der Schweiz seinen rund 1,6 Millionen Mitgliedern eine breite Palette von Dienstleistungen rund um Mobilität, Gesundheit und Freizeitaktivitäten an.

Alle 70 Sekunden erfolgt eine Hilfeleistung. 200 Patrouilleure sind jährlich mit etwa 359'000 Einsätzen auf Schweizer Strassen unterwegs und ermöglichen in mehr als 80 % der Fälle eine sofortige Weiterfahrt. Die ETI-Zentrale organisiert jährlich etwa 57'000 Hilfeleistungen, darunter 3200 medizinische Abklärungen und über 1200 Repatriierungen. Die TCS Swiss Ambulance Rescue ist der grösste private Akteur für Rettungsdienst und Krankentransport in der Schweiz mit 50 Fahrzeugen, 17 Logistikbasen und über 35'000 Einsätzen pro Jahr. Die Rechtsschutz-Büros bearbeiten 42'000 Fälle und geben rund 10’000 Rechtsauskünfte. Seit 1908 setzt sich der TCS für die Verkehrssicherheit in der Schweiz ein, indem er Lehrmittel, Sensibilisierungs- und Präventionskampagnen entwickelt, Mobilitätsinfrastrukturen testet und Behörden berät.

Der TCS verteilt jedes Jahr rund 110'000 Leuchtgürtel und 90'000 Leuchtwesten an Kinder, damit auch ihre Mobilität sicher ist. 42’000 Teilnehmende zur Aus- und Weiterbildung zählen die Fahrzentren in allen Kategorien von Fahrzeugen jährlich. Mit 33 Plätzen und rund 950'000 Logiernächten ist der TCS der grösste Campinganbieter der Schweiz. Die Mobilitätsakademie des TCS beforscht und gestaltet die Transformationen im Verkehr, wie die vertikale Mobilität der Drohnen oder die geteilte Mobilität, etwa mit den 400 elektrischen Lastenvelos «carvelo» und 40’000 Nutzenden. Der TCS ist Mitunterzeichner der Roadmap Elektromobilität 2025.



--- Ende Artikel / Pressemitteilung Assistenzsysteme im Test ---


Weitere Informationen und Links:

 Touring Club Suisse (TCS) (Firmenporträt)

 Artikel 'Assistenzsysteme im Test...' auf Swiss-Press.com






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